Die Geschichte des Mellendorfer TV von 1919 e. V.


Im Oktober 1919 gründeten die Mitglieder des Kegelclubs “Alte Herren” den Männerturnverein Mellendorf. Ein erster Gründungsversuch war im Frühjahr des gleichen Jahres mangels Beteiligung gescheitert. Erstes Vereinslokal war die Gaststätte Hanebuth. Mit Beginn des Jahres 1922 erkoren die MTVler die Gaststätte Thies zum Vereinslokal. In der zeitlichen Abfolge zeigten sich im Jahre 1927 erstmals Fußballer in den noch heute aktuellen Vereinsfarben rot und weiß ihrem Publikum.

Die ersten 25 Jahre des Vereins beendete der Zweite Weltkrieg und brachte zwangsläufig den gesamten Spielbetrieb zum Erliegen. Aber bereits wenige Monate nach Kriegsende trafen sich Aktive, um den Sportbetrieb wieder aufzunehmen. Vorläufiger Höhepunkt war dann am 20. Dezember 1945 der Beschluss der 1. ordentlichen Generalversammlung über die Fusion der beiden Sportvereine SV Mellendorf und Blau-Weiß Bissendorf.

Wie damaligen Protokollen zu entnehmen ist, lag dies in erster Linie wohl daran, dass in Mellendorf kein Sportplatz zur Verfügung stand. Aus Mellendorf gehörte damals Franz Wiese als 2. Vorsitzender dem Vorstand der neuen “Sportgemeinschaft Wedemark” an.


Gaststätte Hanebuth am heutigen Mellendorfer Bahnhof

Die Fußball-Sportler beider Orte behielten anfangs noch eine gewisse Selbstständigkeit, die sich erst durch Beschluss einer Versammlung vom 21. Januar 1949 im “Sportlokal Alfred Thies” (der unserem Verein noch heute als Ehrenmitglied angehört) änderte. Mit 37 von 40 anwesenden Mitgliedern der Gruppe Mellendorf in der SG Wedemark stimmte man am 4. Februar 1949 einer Trennung zwischen Mellendorf und Bissendorf zu.

Kurt Weitkuhn, der sich damals viele Jahrzehnte um den Verein verdient gemacht hatte, wurde damals zum 2. Kassierer benannt. In der Sportplatzangelegenheit wurde der Grundstein nach vielen Provisorien im Jahre 1953/54 mit der Schaffung einer Vereinsanlage auf dem Gelände an der Hermann-Löns-Straße gelegt. Eigentümer war Heinrich Baumgarte. Zu diesem Zeitpunkt gab es außer Fußball und Turnen noch die Sparten Leichtathletik und Tischtennis.

Neun Jahre später gründete sich die Judosparte und im darauffolgenden Jahr konnte man die Einweihung des Klubheimes auf dem damaligen Gelände feiern. Die Bauvorhaben der damaligen Zeit erforderten viel ehrenamtliche Tätigkeit und Arbeitsstunden. Aus heutiger Sicht vollbrachten Mitglieder und Vorstand große Leistungen.

Die Mitgliederentwicklung ging seit dieser Zeit ständig aufwärts. Waren es 1968 noch 353 Mitglieder, so konnten 1971 schon 784 Sportler verzeichnet werden. Ausschlaggebend dafür war nicht nur der ständige Um- und Ausbau der Vereinsanlage, sondern auch der Bau der ersten Sporthalle im Jahre 1969 im Schulzentrum Mellendorf durch die Gemeinde. Dies führte 1976 zur Gründung einer Handballsparte und die Mitgliederzahl stieg 1977 auf 901.

In den 80er Jahren erweiterten Tanzen, Basketball und Badminton das Sportangebot des Mellendorfer TV. Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war 1990 die Einweihung der beiden zusätzlichen Rasenplätze auf der Anlage an der Hermann-Löns-Straße in Mellendorf. Diese Anlage sowie die drei gemeindeeigenen Sporthallen im Schulzentrum boten den 1994 fast 1300 Mitgliedern in den 9 Fachsparten des Vereins im Jubiläumsjahr (75 Jahre) optimale Voraussetzungen zur Durchführung von Breiten- und Leistungssport.

Im Jahr 2010 begann die Planung für die Umsiedlung des Mellendorfer TV von 1919 e. V. aus der Hermann-Löns-Straße in die Industriestraße 37. In den darauffolgenden Jahren entstand der Sportpark mit drei Rasenplätzen, einem Kunstrasenplatz, einer Ballsporthalle, einem Tanzsaal, einem Vereinsheim und einer Geschäftsstelle. Fertigstellung im Jahre 2013. Eröffnung im Oktober 2013.

Gleichzeitig mit der Einweihung gründete sich die Hockeysparte. Im Januar 2014 wurde unsere jüngste Sparte, die Radsportsparte, gegründet, so dass der Mellendorfer TV nunmehr mit über 1600 Mitgliedern in 12 Sparten seinen Breitensport anbietet.

Die Vorsitzenden des Mellendorfer TV seit 1919

 
1919 – 1925 August Reese
1925 – 1940 Wilhelm Pralle
1945 – 1953 Franz Wiese
Januar – Juli 1953 Ernst Lindmüller
1953 – 1960 Werner Schulz
1960 – 1963 Herbert Wiechert
1963 – 1969 Wilhelm Mathes
1969 – 1975 Enno Gerjets
1975 – 1981 Heinz Wartmann
1981 – 2005 Karl-Heinz Gottschalk
2005 – 2020 Günter Stechmann
seit 2020 Jupp Glennemeier